Berufsbildungswerk Südhessen und Regionalverband streben Kooperation an
Eine Perspektive für das eigene Leben, ein passender Job, die eigenen vier Wände, Selbstständigkeit – wer wünscht sich das nicht? Aber nicht alle haben die gleichen Voraussetzungen dafür. Jeder junge Mensch mit Lerneinschränkung, , psychischer Erkrankung oder aus dem Autismus-Spektrum ist einzigartig, nicht alle haben dieselben Bedürfnisse. Deshalb bietet das Berufsbildungswerk Südhessen (bbw) in Karben eine breit gefächerte Palette an maßgeschneiderten Angeboten. Mit speziellen Fördermöglichkeiten werden junge Menschen auf ihrem Weg in die berufliche und soziale Teilhabe begleitet.
Das bbw in Karben existiert seit fast 40 Jahren und ist bundesweit eines der größten seiner Art. Mehr als 300 Mitarbeitende und rund 600 Teilnehmende sind auf dem rund 12 Hektar großen Geländetätig. Das bbw bietet Berufsorientierung, Berufsvorbereitung und Ausbildung in mehr als 30 Berufen sowie betreutes Wohnen und sogenannte „Hilfen zur Erziehung“. Außerdem begleitet es die Absolventinnen und Absolventen beim Übergang in den Arbeitsmarkt. „Vor Corona hatten wir eine Vermittlungsquote von etwa 70 %. Darauf waren wir sehr stolz. Die Pandemie hat unsere Arbeit deutlich erschwert und die beruflichen Perspektiven stark eingeschränkt.“ Erläutert der für Ausbildung und Beruf zuständige Leiter Ralf Heiß. „„Wir suchen daher einerseits nach Unternehmen, die bei der Besetzung ihrer Arbeitsplätze unseren Absolvent*innen eine Chance geben, zu zeigen was sie können. Und wir suchen andererseits nach Kooperationspartnern, die uns durch konkrete Arbeitsaufträge eine praxisnahe Ausbildung ermöglichen.“
Aus diesem Grund war der Erste Beigeordnete des Regionalverbands FrankfurtRheinMain Rouven Kötter (SPD) nach Karben gekommen. Der Regionalverband verantwortet die Hessischen Apfelwein- und Obstwiesenrouten und möchte den Regionalschleifen für eine Steigerung der Attraktivität einen Produktkatalog anbieten. Neben Bänken und Tischen für die Routen sind Mülleimer, Fahrradständer und Infotafeln mit dem bekannten Apfel-Logo geplant. Auch Liegebänke sollen im Angebot sein. „Wir wollen die Apfelwein- und Obstwiesenrouten attraktiver gestalten. Die Routen werden von den Akteuren in fünf Regionalschleifen getragen und diesen wollen wir ein möglichst komfortables, attraktives Angebot aus einer Hand bieten“, erläutert Kötter im Rahmen seines Besuchs im bbw. „Uns ist dabei die Qualität der Produkte sehr wichtig – aber natürlich auch, dass diese regional gefertigt werden. Das bbw ist nicht nur regional, sondern auch noch sozial. Diese Traum-Kombination wollen wir sehr gern unterstützen.“
Vermittelt wurde der Kontakt von Cornelia Dörr, die sich als ehemalige Mitarbeiterin des bbw mit deren Angeboten bestens auskennt und als Vorstandsmitglied in der Regionalschleife Wetterau der Apfelwein- und Obstwiesenrouten von den Bemühungen und der Suche nach einem geeigneten Partner des Regionalverbands wusste. „Der Regionalverband ist ein starker Partner für die Streuobstakteure der Region. Rouven Kötter hatte uns Regionalschleifen aufgefordert, mögliche Partnerbetriebe für den geplanten Produktkatalog zu nennen. Da ist mir natürlich sofort das bbw in den Sinn gekommen. Ich freue mich sehr, dass wir nun konkret über eine mögliche Kooperation sprechen. Der geplante Produktkatalog wäre eine tolle Sache für das Ausflugsziel Apfelwein- und Obstwiesenrouten.“
„Wir prüfen nun, ob wir alle gewünschten Produkte herstellen können und bei welchen wir weitere Partner ins Boot holen müssen“, so Ralf Heiß. „Ich freue mich, dass das bbw als Partner in Betracht gezogen wird und dass unsere Arbeit auf diesem Wege unterstützt werden soll.“