Main-Kinzig-Kreis zeigt, wie es gehen kann
Der Landrat des Main-Kinzig-Kreises (MKK) Thorsten Stolz und der Landratskandidat im Wetteraukreis Rouven Kötter haben viele Gemeinsamkeiten: Beide wurden 1979 geboren, beide sind Sozialdemokraten und wurden in jungen Jahren Bürgermeister, beide wechselten nach zehn erfolgreichen Jahren die Tätigkeit. Während Rouven Kötter zum Regionalverband ging, wurde Thorsten Stolz zum Landrat des Main-Kinzig-Kreises gewählt und konnte jüngst seine souveräne Wiederwahl feiern. Die beiden kennen sich seit Jahren und es verbindet sie etwas, dass Thorsten Stolz als „gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein“ bezeichnet: „Wir dürfen uns nicht hinter gesetzlich vorgeschriebenen Aufgaben verstecken. Wer eine Gemeinde, Stadt oder auch einen Landkreis erfolgreich in die Zukunft führen will, der muss bereit sein, gesellschaftliche Verantwortung über das gesetzlich Notwendige hinaus zu übernehmen. Wir brauchen Mut, Entschlossenheit und Gestaltungswillen. Das zeigen wir im MKK seit vielen Jahren und auch Rouven Kötter hat das in Wölfersheim und im Regionalverband gezeigt“, so Landrat Thorsten Stolz.
„Diesen Gestaltungswillen zeigt der MKK insbesondere bei einem Thema, das uns auch im Wetteraukreis beschäftigt und bei dem wir deutlich mehr Geschwindigkeit und endlich sichtbare Erfolge brauchen: der Schaffung bezahlbaren Wohnraums“, zeigt sich Rouven Kötter vom MKK beeindruckt und vom Wetteraukreis unzufrieden. „Der MKK hat ein Förderprogramm aufgelegt und damit 283 Wohneinheiten gefördert. Außerdem ist eine Wohnungsbaugesellschaft in Planung. Den Grundsatzbeschluss hierzu würde Landrat Stolz am liebsten noch dieses Jahr fassen. Danach sollen im Durchschnitt 50 Wohneinheiten pro Jahr geschaffen werden. Damit rettet man den Wohnungsmarkt nicht, aber es sind klare Zeichen. Der Kreis übernimmt Verantwortung und handelt. Diesen Handlungswillen möchte ich als Landrat auch im Wetteraukreis an den Tag legen“, so Rouven Kötter.
Landrat Stolz erläutert weitere Details zu den einzelnen Punkten: „Wir haben zunächst 7,7 Mio € kreiseigene Mittel in das Förderprogramm gesteckt. Die Mieten sind hierbei auf 8,50 € pro qm gedeckelt. Das Programm ist abgeschlossen und es sind 14 Projekte mit insgesamt 283 Wohneinheiten entstanden oder im Bau bzw. in der konkreten Planung. Doch damit will sich der MKK nicht zufrieden geben und nun eine kreiseigene Wohnungsbaugesellschaft schaffen, gemeinsam mit unseren Kommunen.Wir machen aber keine Zwangsbeglückung – wir wollen ein Angebot für die Kommunen schaffen, die auch mitmachen wollen.“
Kötter und Stolz sind sich einig: „Klar ist, dass es der Markt nicht regelt. Wer das leugnet, hat lange keine Wohnung gesucht. Viele Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen sind auf erfolgloser Suche nach bezahlbaren Wohnungen. Alle pilgern nach Wien, um sich anzusehen, wie man in kommunaler Hand bezahlbaren Wohnraum schafft. Klar ist aber auch, dass Wien diesen Wohnungsbestand über einen Zeitraum von mittlerweile mehr als 100 Jahren aufgebaut hat. Wir müssen Zeichen setzen, Verantwortung übernehmen und wir müssen vor allen Dingen bald damit anfangen.“