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„Friedberg spielt in der Champions-League“
Landratskandidat Kötter und Bürgermeisterkandidat Dahlhaus besuchen Judenbad

Zwei Straßennamen, Judengasse und Judenplacken, markieren noch heute in der Kreisstadt Friedberg den Bereich des jüdischen Ghettos, der von 1488 bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit Toren abgeriegelt wurde. Mitten in diesem „Judenviertel“ liegt unter dem Haus der Judengasse 20 eines der eindrucksvollsten Zeugnisse jüdischer Kultur in Hessen. „Mit dem Judenbad ist Friedberg in der Champions-League der jüdischen Orte. Für Juden, die aus dem Ausland zu ihren Wurzeln nach Deutschland reisen, ist Friedberg ein fester Programmpunkt“, berichtet eine städtische Mitarbeiterin im Rahmen einer kleinen Führung für den Wetterauer Landratskandidaten Rouven Kötter und den Friedberger Bürgermeisterkandidaten Kjetil Dahlhaus. Das Judenbad wird auch als Mikwe bezeichnet. Die Mikwe in Friedberg ist die größte 
vollständig erhaltene mittelalterliche Mikwe in Deutschland.

„Von außen sieht man es dem Gebäude kaum an. Aber schon der Blick von der Glaskuppel im Hof in die Tiefe lässt die besondere Bedeutung des Ortes erahnen“, berichtet Kötter. Gemeinsam ging es anschließend über den Innenhof etwa 28 Meter in die Tiefe. „Man spürt, dass dies kein gewöhnlicher Ort ist. Hier haben über Jahrhunderte rituelle Reinigungen zu verschiedenen Anlässen stattgefunden. Das glasklare Grundwasser war dafür notwendig“, berichtet Dahlhaus.

Das Judenbad wurde im Jahre 1350 erstmals urkundlich erwähnt. Es befindet sich heute im Eigentum der Stadt Friedberg. „Wir können und müssen diese kulturellen Schätze besser nutzen und vermarkten, wenn wir Friedberg nicht nur wieder zur Hauptstadt der Wetterau machen wollen, sondern auch als touristisches Ziel etablieren wollen“, ist sich Bürgermeisterkandidat Dahlhaus sicher. 

Landratskandidat Kötter ergänzt: „Es gibt einige herausragende Sehenswürdigkeiten im Wetteraukreis. Die Mikwe in Friedberg ist dabei sicherlich eines der bedeutendsten Bauwerke. Es ist ein Segen, dass sie die Nazizeit überlebt hat und nicht zerstört wurde. Jetzt gilt es, sie dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich zu halten und als kulturelles Aushängeschild zu nutzen.“

Dahlhaus und Kötter sind sich einig: „Unsere Heimat hat kulturell enorm viel zu bieten. Wir müssen dieses Potenzial besser nutzen. Tagestouristen oder auch Gäste, die ein paar Nächte hier bleiben wollen, brauchen attraktive Ziele und spannende Angebote. Dann lassen sie auch Geld hier und sorgen für regionale Wertschöpfung. Davon profitieren die Einzelhändler und Gastronomen. Aber letztlich profitieren wir alle davon, wenn direkt bei uns vor der Haustür sehenswerte Angebote und Ausflugsziele bestehen und verbessert werden.“