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Bedarf am Radwegebau laut SPD-Landratskandidat Rouven Kötter im östlichen Kreisgebiet besonders groß

Zu Beginn der Sommerferien war Landratskandidat Rouven Kötter mit dem Fahrrad im gesamten Wetteraukreis unterwegs. Er hat alle 25 Städte und Gemeinden angefahren und dabei ein besonderes Augenmerk auf die Qualität der Infrastruktur für Radfahrer gelegt. Sein Fazit ist eindeutig: „Wir leben in einer wunderschönen Region, aber von einer ‚Radregion‘ sind wir noch weit entfernt.“ Kötter stellte insbesondere im östlichen Wetteraukreis erhebliche Defizite fest. „In Oberhessen ist das Rad auf weiten Teilen noch keine echte Alternative zum Auto, weil alltagstaugliche Verbindungen fehlen. Entweder muss man sehr große Umwege in Kauf nehmen oder sich in gefährliche Situationen auf Autostraßen begeben. Da besteht großer Handlungsbedarf!“

Der Wetteraukreis hat Anfang des Monats seine anstehenden Projekte im Radwegebau veröffentlicht. Kötter sieht hier eine Unwucht: „Ich will keines der Projekte in der westlichen Wetterau schlechtreden oder ihm den Sinn absprechen. Das sind alles wichtige und sinnvolle Vorhaben. Ich freue mich über jeden Meter Radweg, der im Wetteraukreis entsteht. Aber es kann doch nicht sein, dass bei den nun anstehenden Baumaßnahmen lediglich eine einzige in Oberhessen geplant ist.“ Hierbei handelt es sich um den „Dauerbrenner“ zwischen Ranstadt und Selters, der insbesondere für die Anbindung der Gesamtschule Konradsdorf von Bedeutung ist. „Für diesen Radweg kämpfen viele Menschen seit Jahrzehnten. Er ist längst überfällig und ich hoffe, dass er nun auch wirklich zügig umgesetzt wird. Es gibt aber weitere dringend anzupackende Verbindungen, wie beispielsweise zwischen Bergheim und Bleichenbach oder zwischen Stockheim und Effolderbach. Für die Freizeit- und Tourismus-Radler bietet Oberhessen sehr viel, mit dem Vulkandradweg als Leuchtturmprojekt und vielen weiteren ansprechenden Strecken. Aber für den Alltagsradverkehr sieht es leider anders aus.“

„Es muss einen Automatismus geben, dass bei Straßenbau und größeren Sanierungen immer ein Radweg mitgeplant und umgesetzt wird. Dabei rede ich nicht von einem Streifen Farbe auf der Fahrbahn – Farbe schützt keine Radfahrer. Wir brauchen echte Wege, die vom Autoverkehr durch einen Schutzstreifen getrennt sind“, fordert Rouven Kötter. „Radrouten müssen natürlich auch die vorhandenen Wirtschaftswege beinhalten. Dies sind häufig die direkteren Verbindungen zwischen Ortschaften“. Bei seiner Radtour durch den Kreis hat Kötter diesbezüglich sehr positive Eindrücke sammeln können: „Die Fahrer von landwirtschaftlichen Fahrzeugen waren durchweg freundlich und rücksichtsvoll. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken. Wir können nicht für jeden Verkehrsteilnehmer eigene Wege bauen, deshalb ist Respekt und Rücksichtnahme ein lebenswichtiger Bestandteil unseres alltäglichen Straßenverkehrs.“

Rouven Kötter ist als Mobilitätsdezernent beim Regionalverband FrankfurtRheinMain unter anderem für den Radverkehr zuständig. Sein Team plant gemeinsam mit den Städten, Gemeinden und dem Kreis beispielsweise den Radschnellweg FRM6, der von Butzbach über Bad Nauheim, Friedberg und Bad Vilbel bis nach Frankfurt führen soll. „Die Radschnellwege sind gewissermaßen die Autobahnen des Radverkehrs. Das sind spannende Projekte für Strecken, auf denen sehr viel Potenzial für Radverkehr besteht. Wir brauchen aber für den Alltagsradverkehr als Fundament sichere, lückenlose und direkte Verbindungen zwischen allen Ortschaften, so wie es beim Autoverkehr Standard ist. Um wirklich eine Radregion zu werden, müssen noch einige Projekte angegangen werden, insbesondere im östlichen Teil des Wetteraukreises. Das werde ich als Landrat gern und mit Engagement anpacken“, kündigt Landratskandidat Kötter abschließend an.