Florstadt tritt Apfelwein- und Obstwiesenroute bei

Florstadt tritt Apfelwein- und Obstwiesenroute bei

 

Florstadts Bürgermeister Herbert Unger nutzte kürzlich einen Besuch des Ersten Beigeordneten des Regionalverbands FrankfurtRheinMain Rouven Kötter, um ihm eine positive Botschaft mitzugeben: „Wir haben entschieden, der Regionalschleife Wetterau der Hessischen Apfelwein- und Obstwiesenroute beizutreten. Florstadt hat viele Streuobstwiesen zu bieten und wir wollen diese gern in die Wetterauer Routen integrieren“, so Unger. Der Regionalverband ist die Dachorganisation über den fünf Regionalschleifen der „Hessischen Apfelwein- und Obstwiesenroute“. Rouven Kötter, der selbst privat eine Streuobstwiese bewirtschaftet, verantwortet das Thema als zuständiger Dezernent. „Gerne werde ich den Mitgliedsantrag der Stadt Florstadt an den Vorstand des Vereins weiterleiten.Die Hessische Apfelwein- und Obstwiesenroute steht in der gesamten Region dafür, die Streuobstwiesen als identitätsstiftendes Element unserer Kulturlandschaft stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken. Ich freue mich sehr, dass Florstadt sich hier engagiert einbringen will.“ 

Entlang dieser Schleifen können Besucherinnen und Besucher in Keltereien, Museen, gastronomischen Betrieben oder bei regionalen Sehenswürdigkeiten alles über Streuobstwiesen, Äpfel und Apfelwein erfahren und dabei die wunderschöne Region neu entdecken. Die weiteren Ziele der Route sind der Schutz und die Förderung der hessischen Streuobstwiesen, die Vernetzung der regionalen Initiativen sowie Aktionen rund um die Kultur des Obstanbaus. 

Der Regionalverband plant gemeinsam mit den Regionalschleifen gerade die Überarbeitung der vorhandenen Routen, um einen einheitlichen, verlässlichen Standard für Naherholer zu erhalten. „Das Zeichen der Routen soll wieder ein Qualitätsmerkmal sein, auf das sich Fußgänger und Radfahrer verlassen können. Eine Neugestaltung der Routen steigert die Attraktivität der Region und wird wieder mehr Menschen für das Thema Streuobstwiesen in Hessen begeistern“, kündigt Kötter an.

Eine neu zu schaffende, zentrale Route im Herzen der Wetterau würde das bestehende Netz von 8 Routen optimalergänzen und könnte alle Apfelwein- und Obstwiesenroutender Regionalschleife miteinander verbinden. „Gerne wollen wir mit der Stadt Florstadt ein Teil dieser neuen Route sein und damit unseren Bürgerinnen und Bürgern aber auch Besucherinnen und Besuchern eine attraktive Naherholungsmöglichkeit bieten. Gleichzeitig unterstützen wir damit die lokale Wertschöpfung und tun vor Ort etwas für Artenvielfalt und Klimaschutz. Wir sind in diesen Bereichen seit Jahren sehr aktiv und werden uns nun auch überörtlich bei den Apfelwein- und Obstwiesenrouten einbringen“, so Bürgermeister Unger abschließend.

Bildunterschrift: Bürgermeister Herbert Unger übergibt den Mitgliedsantrag an den Ersten Beigeordneten Rouven Kötter

(Foto: Stadt Florstadt)

Freiwillige Feuerwehren brauchen Unterstützung

Freiwillige Feuerwehren brauchen Unterstützung

Wetterauer SPD tauscht sich mit Kreisbrandinspektor aus

Die Corona-Pandemie ist für ehrenamtliche Aktivitäten, Vereine und Organisationen eine große Herausforderung. Aber was, wenn vom Übungsbetrieb, von Fortbildungen und Vorbereitung im Ernstfall das Leben von Mitmenschen abhängt? So ist es bei den rund 3.800 Menschen, die sich als Einsatzkräfte in den Freiwilligen Feuerwehren des Wetteraukreises für die Sicherheit von uns allen engagieren. „Wie kommen unsere Feuerwehren mit dieser außergewöhnlichen Herausforderung zurecht?“ war eine der zentralen Fragen, welche von der Wetterauer SPD im Gespräch mit Kreisbrandinspektor Lars Henrich angesprochen wurden.

Rouven Kötter ist stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender im Kreistag und hat den Termin als Sprecher für Sicherheit und Brandschutz angestoßen. „Ich schätze die Arbeit unserer ehrenamtlichen Einsatzkräfte sehr und ich hoffe, dass diese wichtige Arbeit unter Corona nicht zu sehr leidet. Ich weiß aus Gesprächen mit Einsatzkräften unterschiedlicher Wehren, dass die Umstellung auf digitale Fortbildungen anfangs -wie überall- etwas holprig lief, sich aber mittlerweile gut eingespielt hat. Allerdings fehlen die Übungen in Präsenz natürlich und auch die Kameradschaft leidet, die ein wichtiger Beweggrund für das Engagement in der Feuerwehr ist und die spürbar ist, wenn man mit Wehren zusammenarbeitet.“  

Auch Lena Herget-Umsonst ist stellvertretende SPD-Fraktionssitzende im Kreistag und beschäftigt sich als Reichelsheimer Bürgermeisterin intensiv mit der Gewinnung neuer Einsatzkräfte, um die Tagesalarmbereitschaft zu sichern. „Wir haben gemeinsam mit unserem Stadtbrandinspektor eine Aktion gestartet, um Mitarbeiter des Bauhofes für die Feuerwehr zu gewinnen. Allerdings besorgt mich der Fortbildungsstau. Wenn wir nicht genügend Grundlehrgänge anbieten können, bringt es auch nichts, neue Einsatzkräfte zu werben.“ Der themenübergreifende Fortbildungsstau bei den Feuerwehren beträgt etwa drei bis fünf Jahre. „Ich bin davon überzeugt, dass wir als Kommunen und Kreis gemeinsam an diesem Missstand arbeiten müssen, auch wenn Ausbildung natürlich letztlich durch den Wetteraukreis im Auftrag der Landesfeuerwehrschule Hessen angebotenen werden können.“

Kreisbrandinspektor (KBI) Lars Henrich konnte berichten, dass in allen Städten und Gemeinden des Kreises während der gesamten Pandemie einsatzfähige Wehren durch die hohe Disziplin zur Verfügung standen. „Seit einigen Wochen befinden sich im Durchschnitt rund 100 Einsatzkräfte in Quarantäne oder sind erkrankt. Dennoch konnte in allen Kommunen durch entsprechende Vorsichtsmaßnahmen und Einsatzpläne der Brandschutz sichergestellt werden.“ Die Anzahl der Einsätze habe sich in der Pandemie nicht signifikant verändert, lediglich im harten Lockdown waren deutlich weniger Verkehrsunfälle und Einsätze wegen Unachtsamkeit zu verzeichnen. Allerdings hat sich die Menge der tagsüber zur Verfügung stehenden Einsatzkräfte durch die höhere Zahl an Home-Office spürbar verbessert.  

„Ich hoffe sehr, dass die sich wandelnde Arbeitswelt eine Chance für die Tagesalarmbereitschaft ist. In vielen Berufen gibt es jedoch kein Home-Office und viele kehren nun langsam aber sicher wieder in die Büros zurück. Aber wenn nur ein kleiner Teil künftig von zuhause aus arbeiten kann, sind dies wieder potenzielle Einsatzkräfte für tagsüber“, sieht Kötter optimistisch in die Zukunft. 

Florstadts Bürgermeister Herbert Unger hatte die Räumlichkeiten für den Austausch im Feuerwehrgerätehaus in Florstadt zur Verfügung gestellt und stimmte an diesem Punkt ausdrücklich zu: „Home-Office und Co-Working-Spaces können auch für die Feuerwehr eine Chance sein. Aber damit lösen wir die Probleme und Herausforderungen nicht. Die große Freizeitkonkurrenz erschwert die Nachwuchsgewinnung und die beruflichen Anforderungen werden immer größer und erschweren das Ehrenamt“, ist Unger sich sicher. Abschließend appelliert er an das Land, die Kommunen bei dieser Aufgabe zu entlasten: „Es gibt keine Kommune, die den Brandschutz nicht sicherstellen und die Einsatzkräfte nicht unterstützen möchte. Aber die bürokratischen Hürden und Anforderungen insbesondere von Landesseite an die kommunale Familie machen uns das Leben sehr schwer.“