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Gemeinsam für eine digitale Zukunft

Gemeinsam für eine digitale Zukunft

Das Unternehmen Yplay aus Altenstadt hat sich auf den Weg gemacht, den Glasfaserausbau im Wetteraukreis und im Main-Kinzig-Kreis voran zu bringen. Hierzu wurden bereits mit 11 Kommunen Verträge abgeschlossen. Da es sich bei YPLAY um keinen der großen Telekommunikationsanbieter handelt, werden immer wieder kritische Fragen aufgeworfen. „Schaffen die das überhaupt?“ oder „Gibt es auch einen echten Unternehmenssitz oder hängt da nur irgendwo ein Briefkasten“ waren Fragen, die den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern gelegentlich gestellt wurden. Grund genug für die Reichelsheimer Rathauschefin Lena Herget-Umsonst (SPD), den Hammersbacher Bürgermeister Michael Göllner (SPD) und den Sprecher der Wetterauer SPD für Digitalisierung Rouven Kötter sich vor Ort ein eigenes Bild zu machen und mit den Verantwortlichen in einen konstruktiven Austausch zu gehen.

„Wir haben unsere Mitarbeiterzahl in den letzten beiden Jahren auf fast 100 Personen verdoppelt“, berichtet Geschäftsführer Peer Kohlstetter. „Aufgrund des Fachkräftemangels haben wir Personen aus ganz Deutschland und darüber hinaus angeworben, um mit uns gemeinsam den Glasfaserausbau in der Region voranzubringen.“ Die Firmenzentrale im Altenstädte Ortsteil Lindheim stößt dabei spürbar an ihre Kapazitätsgrenzen.

„Reichelsheim hat mit Yplay einen Vertrag geschlossen, da wir einerseits ein lokales, für uns besser greifbares Unternehmen wählen wollten und wir uns andererseits große Synergie-Effekte erhoffen, da zahlreiche weitere Kommunen im Umkreis den gleichen Partner gewählt haben“, erläutert Herget-Umsonst. „Ein lokaler, mittelständiger Partner war uns lieber als ein großer anonymer Konzern, bei dem man als ländliche Kommune letztlich nur eine kleine Nummer ist.“ Reichelsheim befindet sich aktuell in der Phase der Kundewerbung. Wenn 40 % der Haushalte einen Anschlussvertrag geschlossen haben, geht der Ausbau direkt los. „Die Bauausführung ist für uns von großer Bedeutung. Die Einschränkungen sollen so gering wie möglich gehalten werden, die Gehwege und Straßen anschließend für die Nutzer wieder in einem sehr guten Zustand sein“, stellt die Reichelsheimer Bürgermeisterin klar.

„Wir bedienen uns einer externen Bauüberwachung, die permanent vor Ort ist und das Projekt in enger Abstimmung mit den Kommunen begleitet“, so YPlay-Geschäftsführer Kohlstetter. „Wir rechnen pro Ort mit einer Bauzeit von ein bis zwei Jahren, je nach Größe und Komplexität. Etwa sechs Monate nach dem ersten Spatenstich werden dabei die ersten Haushalte mit Glasfaser-Anschlüssen versorgt.“

Hammersbach hatte ursprünglich mit der Breitband Main-Kinzig, die sich um Fördermittel für den Ausbau beworben hatte, einen Kooperationsvertrag abgeschlossen. Da nun YPlay einen eigenwirtschaftlichen Ausbau angemeldet hat, hat dies Vorrang. Bürgermeister Göllner berichtet: „Yplay ist nun auch in unserem Gemeindegebiet tätig und erschließt Haushalte, die das wünschen mit Glasfaser. Mir war es daher wichtig, die handelnden Menschen näher kennenzulernen und in einen produktiven Austausch einzusteigen.“ Göllner ist auch im Kreistag und dem Regionalvorstand der Region FrankfurtRheinMain tätig und dort mit verschiedenen anderen Projekten und Vorhaben zum Thema Glasfaser-Ausbau und Digitalisierung beschäftigt. „Die Zukunft ist digital und wir müssen heute die Basis dafür legen, dass die Kommunen in unserer Region auf diese Herausforderung vorbereitet sind. Die Bürgerinnen und Bürger erwarten hier schnelle Lösungen und keine jahrelangen Debatten.“

„Ein modernes Glasfasernetz ist für die Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raums fast so wichtig, wie es einst Wasser- und Stromversorgung waren“, ist sich Kötter sicher. „Noch vor wenigen Jahren war das ein belächeltes Randthema. Heute ist die Bedeutung allen Akteuren bewusst und auch externe Geldgeber scheuen das Investment in Glasfasernetze nicht mehr. Vielmehr sieht man hier eine sichere und attraktive Anlagemöglichkeit.“ Kötter ist im Regionalverband FrankfurtRheinMain Erster Beigeordneter, wo die Gigabitregion gegründet wurde. Yplay ist zwar keines der Partnerunternehmen, was Kötter aber nicht kritisch sieht: „Die Gigabitregion ist ein Angebot an die Städte und Gemeinden der Region. Wer sich für einen anderen Anbieter entscheidet, hat dafür sicher gute Gründe. Ich begrüße es ausdrücklich, wenn ein Unternehmen wie Yplay den Glasfaserausbau in seiner Heimatregion voranbringt. Für die Menschen in der Region ist es wichtig, dass schnell und nachhaltige eine zukunftssichere Technik installiert wird. Das zählt letztlich.“

„Gemeinsam für eine digitale Zukunft: YPlay-Geschäftsführer Peer Kohlstetter, und die politischen Vertreter Michael Göllner, Lena Herget-Umsonst und Rouven Kötter (von rechts)