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Steinbachtal schützen!

Steinbachtal schützen!

„Ein schützenswertes Paradies für Tier und Umwelt“

Ausweisung des Steinbachtals als Naturschutzgebiet gefordert

„Es ist schon ein besonderer Flecken Erde, um den es hier geht“, zeigt sich Landratskandidat Rouven Kötter (SPD) beeindruckt, als er von Naturschützer Alfred Leiß aus Kefenrod an das Steinbachtal zwischen Bindsachen und Wolferborn geführt wird. „Seit 1991 kämpfen wir dafür, dass dieses Gebiet als Naturschutzgebiet (NSG) eingestuft und damit geschützt wird. Leider bislang vergeblich“, berichtet Leiß während der Ortsbegehung. Mit dabei waren Vertreter der Natur- und Vogelschutzgruppe Wolferborn mit ihrem Vorsitzenden Gerhard Seidel, die das Vorhaben ebenfalls unterstützen.

„Inzwischen gibt es neue Entwicklungen, die die Gefährdungsampel für die Biodiversität im Steinbachtal auf rot gehen lassen“, warnt Leiß. „Es gibt zurzeit kaum eine Fachzeitschrift, in der wegen der dramatisch abstürzenden Biodiversität nicht mehr Schutzgebiete und besserer Schutz gefordert werden. Im Steinbachtal sind viele Naturschätze, die in weitem Umkreis schon vernichtet wurden, bis jetzt noch vorhanden. Das Potential für eine Unterschutzstelllung ist noch reichhaltig und eine nachhaltige Sicherung wertvoller Arten wäre damit leicht und effektiv zu realisieren.“

Gerhard Seidel betont, dass das Steinbachtal mit seiner sehr hohen Biodiversität ein „unglaublich hoher Wert“ ist. Deshalb investiert die Gruppe auch in Landkauf in diesem Gebiet. So wurden z.B. die aufgelassenen Fischteiche erworben, um eine Vergrößerung der bestehenden Amphibienteiche zu ermöglichen. Dieses Projekt steht in den nächsten Tagen zur Verwirklichung an. 

2018 wurde von einem Wölfersheimer Fachbüro ein Schutzwürdigkeitsgutachten für das geplante NSG „Steinbachtal bei Wolferborn“ erarbeitet. Darin heißt es: Insgesamt konnten 17 wertgebende Pflanzenarten ermittelt werden. Darunter sind acht Arten der hessischen Vorwarnliste und mit dem Wasser-Greiskraut eine in Hessen gefährdete Art. 13 Arten sind auf der deutschen Vorwarnliste geführt, mit Heidenelke und Sumpfschwertlilie treten außerdem zwei besonders geschützte Arten auf. Insgesamt wurden im Untersuchungsgebiet 58 Vogelarten erfasst, 41 Arten davon als Brutvogelarten.

10 der nachgewiesenen Arten sind auf der Roten Liste Deutschlands gelistet, darunter Turteltaube, Baumpieper, Bluthänfling, Feldlerche, Star.

„Über die Arten hinaus, die im Schutzwürdigkeitsgutachten vom Dezember 2018 aufgelistet werden, haben meine Naturschutzfreunde und ich in aktuellen Erhebungen weitere Arten im Steinbachtal kartiert“, berichtet Leiß. „245 Pflanzenarten, 64 Vögel, 116 Schmetterlinge, sowie zahlreiche Säugetiere, Pilze und Insekten. Es gibt hier alleine 150 Winterpilzarten.“ 

Trotzdem wurde das Gebiet bislang nicht als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Die zuständige Behörde dafür ist das Regierungspräsidium (RP) in Darmstadt. Rouven Kötter sicherte zu, dort nach den Gründen, dem Sachstand und Möglichkeiten zu fragen. Als Mitglied in der Regionalversammlung Südhessen gehört er gewissermaßen dem Parlament des RP an. Kötter ist außerdem Vorsitzender des Ausschusses für Regionalentwicklung, Umwelt und Wirtschaft beim Wetteraukreis. „Ich werde den Ausschussmitgliedern vorschlagen, dass wir uns das Gebiet im kommenden Jahr vor Ort hier in Kefenrod ansehen und wir uns mit den engagierten Naturschutzakteuren austauschen. Natürlich werden wir auch Vertreter der Landwirtschaft dazu einladen, um deren Argumente zu hören“, sicherte Kötter zu. „Das Ansinnen der aktiven Naturschützer ist es Wert, dass wir uns intensiv und mit der gebotenen Sorgfalt damit auseinandersetzen.“  

Das Steinbachtal liegt im Norden zwischen dem Ortsteil Bindsachsen der Gemeinde Kefenrod und im Süden dem Ortsteil Wolferborn der Stadt Büdingen. Es handelt sich hier um ein landschaftlich ganz außergewöhnlich hochwertiges Gebiet in einem idyllischen Talkessel, fernab von den umliegenden Dörfern Bindsachsen, Kefenrod, Wolferborn und Michelau. Das Gebiet zeichnet sich vor allem durch einen besonders hohen Artenreichtum aus, der in weiter Umgebung kein zweites Mal vorkommt.  

Das für eine NSG-Ausweisung vorgesehene Gebiet hat eine Größe von ca. 120 ha. Etwa 100 ha werden landwirtschaftlich genutzt, davon etwas mehr als 70 ha als Grünland, fast 30 ha als Ackerland. Das Grünland wird überwiegend als Mähwiese genutzt, zum Teil auch beweidet oder kombiniert bewirtschaftet.

„Interessen des ländlichen Raums stärken!“

„Interessen des ländlichen Raums stärken!“

Rouven Kötter zu Besuch bei Kirsten Frömel in Kefenrod

Kefenrod ist eine idyllische und sehr attraktive Gemeinde im östlichen Wetteraukreis. Damit das auch so bleibt arbeiten Bürgermeisterin Kirsten Frömel und zahlreiche ehrenamtlich Engagierte intensiv für ihren Wohnort. Bei manchen Fragestellungen und Herausforderungen, die dabei auftauchen, ist es sinnvoll, sich mit externen Ansprechpartnern auszutauschen und Fachwissen von außen zu nutzen.

Deshalb war der Erste Beigeordnete des Regionalverbands FrankfurtRheinMain Rouven Kötter jüngst im Rathaus in Kefenrod, um sich mit Bürgermeisterin Kirsten Frömel zu aktuellen Themen der oberhessischen Kommune auszutauschen. „Kefenrod ist eine wunderschöne Kommune im ländlichen Raum. Die Herausforderungen hier sind völlig anders als in den städtischeren Gebieten der Region. Der Austausch mit den politischen Akteuren hier vor Ort ist mir sehr wichtig, um auch die Interessen des ländlichen Raumes auf regionaler Ebene vertreten und berücksichtigen zu können. Ich habe regelmäßig Kontakt mit Kirsten Frömel und weiß, mit wie viel Leidenschaft sie für ihren Ort arbeitet,“ so Kötter. 

Neben Fragen zum Themenfeld der erneuerbaren Energien ging es um die weiteren Schritte bei der Fortschreibung des Regionalplans aber auch um die Zusammenarbeit mit der Kreispolitik, wo Kötter als Kreistagsabgeordneter und Ausschussvorsitzender engagiert ist. „Ich lege großen Wert darauf, dass wir über den Tellerrand blicken und uns gut vernetzen. Rouven Kötter ist dabei für uns immer ansprechbar und er unterstützt uns unbürokratisch und kompetent. Es hilft, wenn man einen direkten Draht zur Regionalpolitik hat,“ ist sich Bürgermeisterin Kirsten Frömel sicher.