Was als Hobby mit wenigen Litern Apfelwein und -Saft begann, führte zu einer der schönsten Straußwirtschaften in der Wetterau und zu einer bekannten Institution: der Roten Pumpe in Nieder-Mörlen. „Heute verarbeiten wir in der Erntezeit neun bis zehn Tonnen Äpfel pro Tag und keltern daraus Apfelwein und Apfelsaft. Außerdem haben wir verschiedene Seccos, Edelbrände und vieles mehr im Angebot“, berichtet Senior-Chef Ulli Joachim Schwabe.
Sein Sohn Paul Schwabe ergänzt: „Die Tonnen an Trester, die dabei entstehen, werden in der Region an Rinder verfüttert. Wir legen großen Wert auf Regionalität und sind, soweit wir wissen, der einzige Bio-zertifizierte Betrieb dieser Art in der gesamten Wetterau.“
Rouven Kötter ist bei der Wetterauer SPD für Streuobst zuständig und freut sich über das in der Roten Pumpe allgegenwärtige Logo der „Hessischen Apfelwein- und Obstwiesenroute“. „Der Regionalverband FrankfurtRheinMain hat die Dachmarke der Hessischen Apfelwein- und Obstwiesenrouten übernommen. Seither arbeite ich mit meinem Team im Verband und den vielen ehrenamtlichen Akteuren daran, die Routen mit frischem Leben und neuen Ideen noch attraktiver zu gestalten“, berichtet Kötter, der als Erster Beigeordneter beim Regionalverband unter anderem den Bereich Nachhaltigkeit verantwortet, wo auch das Thema Streuobst bearbeitet wird. „Die Streuobstwiesen als identitätsstiftendes Element unserer Kulturlandschaft sollen stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung gerückt werden, um ihren Erhalt und ihre Pflege zu fördern. Außerdem wollen wir die regionale Wertschöpfung durch Hofläden und gastronomische Angebote intensiver bewerben. Da ist die Rote Pumpe ein echtes Aushängeschild!“
SPD-Kreisausschussmitglied Elfriede Pfannkuche zeigte sich unter anderem von der Raumausnutzung der ehemaligen Hofreite beeindruckt: „Das Team der Roten Pumpe hat den vorhandenen Raum optimal organisiert und die Abläufe im Laufe der Jahre perfektioniert. Man merkt, dass hier nicht mehr nur ein Hobby betrieben wird, sondern ein gastronomisches Highlight der Region. Der Blick auf die abwechslungsreiche, kreative Speisekarte zeigt, dass hier Regionalität mit hohem Anspruch verbunden wird.“ Reichelsheims Bürgermeisterin und SPD-Kreistagsmitglied Lena Herget-Umsonst arbeitete bereits mit der Roten Pumpe zusammen und kann diese nicht nur als Gast, sondern auch als Geschäftspartner empfehlen: „Unsere Interessensgemeinschaft Streuobst hat dieses Jahr erstmals zusammen mit der Roten Pumpe einen Reichelsheimer Stadtschoppen gekeltert. Die Nachfrage ist sehr groß und die Resonanz auf die Qualität ist eindeutig. Hier wird traditionelle Kelterarbeit modern gestaltet und durch die Bio-Zertifizierung mit einem nachprüfbaren Qualitätssiegel versehen.“
Im Austausch zwischen den Kreispolitikern und Familie Schwabe wurden aber auch durchaus kritische Punkte angesprochen. So ist es für die Akteure nicht immer einfach, den passenden Ansprechpartner in den Rathäusern zu bekommen, wenn man beispielsweise Wiesen aufwerten, anpachten oder bepflanzen will. „Der erste Gang sollte immer zum örtlichen Rathaus führen. Ansonsten gibt es beim Regionalverband den regionalen Streuobstbeauftragten, der als Ansprechpartner und Lotse gern weiterhilft. Aber das Angebot ist sicher noch lange nicht optimal. Es sind noch einige Schritte notwendig, um die zahlreichen Akteure im Bereich Streuobst besser zu unterstützen und die wichtige Arbeit angemessen zu honorieren“, waren sich Herget-Umsonst, Pfannkuche und Kötter einig.
Jüngst wurde die neue Streuobstrunde „Rund um den Schirnberg“ im Niddaer Stadtteil Ober-Widdersheim eröffnet. Im Nachgang der offiziellen Feier kam eine Delegation der Wetterauer SPD zu Besuch, um sich das spannende Objekt anzusehen und mit den Mitgliedern des Vereins ins Gespräch zu kommen. „Der Obst- und Gartenbauverein Ober-Widdersheim hat mit viel ehrenamtlichem Engagement ein informatives und interessantes Ausflugsziel in der Region geschaffen. Hier erfährt man bei einem gemütlichen Rundgang viel Wissenswertes über die Tier- und Pflanzenwelt und kann dabei noch einen herrlichen Ausblick über die Wetterau bis zum Taunus genießen“, schwärmt Rouven Kötter, der nicht nur bei der Wetterauer SPD, sondern auch im Rahmen seiner Tätigkeit beim Regionalverband FrankfurtRheinMain im Bereich Streuobstwiesen engagiert ist.
Der Erste Vorsitzende des Vereins Burkhard Grünbein und die weiteren Mitglieder des Vorstandes Heidi Ziebarth, Bianka Crepaldi und Gerhard Hein führten die SPD-Delegation über den neuen Rundweg und erläuterten die Entstehung des Projekts. Am beliebten Aussichtspunkt „Taunusblick“ gab es eine kleine Stärkung und Gelegenheit zum Austausch. „Wir freuen uns über das Interesse an unserem Rundweg. Wir wollen damit möglichst vielen Menschen die Bedeutung der Streuobstwiesen vermitteln. Für die Tier- und Pflanzenwelt ist unser Areal ein echtes Kleinod“, erläuterte Grünbein.
Neben Kötter nahmen die Fraktionsvorsitzende der Wetterauer SPD Christine Jäger, der stellvertretende Vorsitzende der Niddaer SPD Sascha Hofmann und Kreistagsabgeordneter Rudi Haas an der Exkursion teil. „Ohne das große ehrenamtliche Engagement wäre der Erhalt dieser Kulturlandschaft nicht zu leisten. Wir danken allen, die sich in diesem Bereich aktiv einbringen und damit einen wichtigen Beitrag für die Artenvielfalt leisten. Außerdem freuen wir uns natürlich über jeden Apfel, der hier aus der Region kommt und zu Saft oder Äppler verarbeitet wird. Das ist regionale Wertschöpfung und ökologisch sinnvoller Konsum, wie wir es uns vorstellen“, waren sich die SPD-Vertreter einig.
Dorf-Akademie sorgt für Vernetzung, Information und Austausch
„Wir brauchen innovative Ideen und Projekte, um den ländlichen Raum zu stärken und das enorme Potenzial an Lebensqualität zu sichern und weiterzuentwickeln“, so der Vorsitzende des ArbeitskreisesRegionalentwicklung der Wetterauer SPD Rouven Kötter beim Austausch mit der Wirtschaftsförderung des Wetteraukreises, kurz wfg. „Die Dorf-Akademie ist ein solches Vorzeigeprojekt, das deutschlandweit Beachtung findet und in unseren LEADER-Kommunen interessante Impulse setzt.“
Die Projektverantwortliche Sina Happel informierte die Vertreter der Wetterauer SPD zusammen mit den beiden wfg-Geschäftsführern Klaus Karger und Bernd-Uwe Domes über das LEADER-Projekt, das seit zwei Jahren läuft und für das nun der Verlängerungsantrag gestellt wurde. „Wir sind mitten in der Corona-Pandemie gestartet und hatten mit großen Herausforderungen zu kämpfen“, erläuterte Klaus Karger. „Die Teilnehmerzahlen zeigen uns jedoch klar, dass die Dorf-Akademie in der Region angekommen ist und angenommen wird.“
„Die Dorf-Akademie fußt auf drei Säulen“, berichtete Sina Happel. „Projektmanagement, Qualifizierung bzw. Bildungsangebote in Form einer Webseite. Damit wollen wir die Menschen in der Region informieren, vernetzen und einen fruchtbaren Austausch ermöglichen.“ Bernd-Uwe Domes informierte über die geplanten Schwerpunktthemen der anstehenden zweiten Förderperiode: „Die Landesgartenschau wird natürlich eine wichtige Rolle einnehmen. Aber auch darüber hinaus wollen wir für die Themen Biodiversität, Klimaschutz, Mobilität und Sozialraum Dorf werben und mit den Menschen der Region daran arbeiten.“
Die beiden SPD-Kreistagsabgeordneten Rudi Haas und Bürgermeisterin Lena Herget-Umsonst begleiten die Arbeit der Wirtschaftsförderung schon länger: „Die Wirtschaftsförderung leistet mit vergleichsweise niedrigem Budget sehr gute Arbeit. Die Hebelwirkung, die durch zurückfließende Fördergelder und umgesetzte Projekte erreicht wird, ist enorm. Die Dorf-Akademie ist ein weiteres Beispiel der kreativen und engagierten Arbeit.“
Als besonders interessant stuften die SPD-Kreispolitiker die Beratungsgutscheine für eine kostenlose Erstbauberatung für Bauvorhaben in Ortskernen ein, die ab Mitte/ende 2023 angeboten werden sollen. Diese haben voraussichtlich einen Wert von 500 Euro. „Die Belebung unserer Ortskerne scheitert leider oft an baulichen Hürden. Diese Erstberatungen können hoffentlich etwas bewirken. Die Genehmigungsbehörden müssen sich jedoch flexibler und pragmatischer zeigen, wenn wir unsere historischen Ortskerne in ihrer Substanz erhalten und gleichzeitig mit Leben füllen wollen“, waren sich Herget-Umsonst, Haas und Kötter einig
Jubiläumsempfang: 10 Jahre Europabüro der Metropolregion FrankfurtRheinMain in Brüssel
„Wir feiern Europa“ – unter diesem Motto lud das Europabüro der Metropolregion FrankfurtRheinMain gemeinsam mit dem Land Hessen zum festlichen Jubiläumsempfang in Brüssel, um das zehnjährige Bestehen des Europabüros zu begehen. Im eigentlichen Festjahr 2021 war pandemiebedingt lediglich ein kleinerer Empfang in Frankfurt möglich gewesen. Umso schöner, dass sich nun zum 11. Geburtstag mehr als 120 Ehrengäste im Mehr-Regionen-Haus der Vertretung des Landes Hessen bei der Europäischen Union zusammenfanden, um auf eine Dekade „Link to Europe“ für die Metropolregion FrankfurtRheinMain anzustoßen.
Gemeinsam blickten Rouven Kötter, Kommissionsvorsitzender des Europabüros der Metropolregion FrankfurtRheinMain, und der hessische Staatssekretär für europäische Angelegenheiten, Uwe Becker, in ihren Festansprachen auf die Gründung des Europabüros im Jahr 2011 und die Meilensteine in der Europaarbeit für die Metropolregion FrankfurtRheinMain zurück. „Wenngleich die Einrichtung eines Europabüros zunächst politisch umstritten war, ist es heute als Schnittstelle für die Europaarbeit in der Region und als unsere Stimme auf dem Brüsseler Parkett nicht mehr wegzudenken“, so Rouven Kötter. „Neben der Region Stuttgart ist FrankfurtRheinMain die einzige deutsche Metropolregion mit einer eigenen Vertretung in Brüssel – darum beneiden uns andere Regionen“. Sowohl mit Blick auf die Stadt- und Regionalentwicklung als auch bei Zukunftsthemen wie Digitalisierung, Mobilität, Klimaschutz oder der Innovationsförderung haben die Entscheidungen und Fördertöpfe auf europäischer Ebene zunehmend eine wesentliche Bedeutung für die Region.
Europastaatssekretär Uwe Becker, 2011 als Frankfurter Bürgermeister selbst aktiv am Aufbau des Europabüros beteiligt, betonte: „Die Gründung des Europabüros im Jahr 2011 war ein ganz wichtiger und richtiger Schritt, um die Interessen der Metropolregion FrankfurtRheinMain auf europäischer Ebene einzubringen. Dies gilt heute fast noch mehr als vor zehn Jahren. Denn wenn in Brüssel etwas zu Flughäfen, im Bereich der Finanzwirtschaft, zur Zukunft der Mobilität oder Energiepolitik entschieden wird, kann das FrankfurtRheinMain ins Mark treffen. Es ist deshalb wichtig, eigene Augen, Ohren und Stimme in Brüssel zu haben und damit auch die Grundlagen für die Einbindung der Region FrankfurtRheinMain in europäische Klimaschutz- oder Mobilitätsstrategien zu legen. Die Zusammenarbeit mit dem Europabüro der Metropolregion in Brüssel ist mir deshalb ein besonderes Anliegen.“
Bei strahlendem Sonnenschein, Flying-Buffet und musikalischer Untermalung bot der Jubiläumsempfang auf der Dachterrasse des Mehr-Regionen-Hauses Gelegenheit zum Austausch. Unter den geladenen Gästen waren Mitglieder des europäischen Parlaments, des hessischen Landtags, der Europäischen Kommission sowie Vertreter europäischer Netzwerke, Partnerregionen und einschlägiger Verbände. Außerdem waren etwa fünfzig Oberbürgermeister, Bürgermeister, Landräte sowie Vertreter der regionalen Gesellschaften aus FrankfurtRheinMain im Rahmen einer mehrtägigen Informationsreise zu Gast.
CDU und SPD für Streuobstwiesen und Baumanpflanzungen
Förderrichtlinie und Naturschutzprojekt auf den Weg gebracht
„Streuobstwiesen prägen das landschaftliche Bild des Wetteraukreises, insgesamt 200.000 hochstämmige Obstbäume wachsen in der Region. Das ist mehr als in jedem anderen Landkreis Hessens. Streuobstwiesen sind mehr als nur Apfelbäume – hier ist Raum für rund 5.000 Tier- und Pflanzensorten. Es sind ökologisch enorm wichtige Landschaftsbestandteile“, begründet Rouven Kötter (SPD) die Initiative von CDU und SPD im Wetteraukreis. Bereits im Koalitionsprogramm wurden zu dem Thema konkrete Ziele vereinbart. Im Rahmen der jüngsten Haushaltsberatungen wurden die Ankündigungen umgesetzt, berichtet CDU-Fraktionsvorsitzender Sebastian Wysocki: „Wir haben eine Förderung auf den Weg gebracht, mit deren Hilfe Baumanpflanzungen im Außenbereich aber auch das Pflanzen geeigneter Bäume in Gärten in der Ortslage gefördert werden sollen. Neue Obstbäume sind eine wichtige Voraussetzung für die Artenvielfalt auf den Streuobstwiesen. Denn auf den zumeist extensiv genutzten Flächen rings um die Bäume leben zum Teil seltene Tiere. Somit sorgt die Erhaltung der Obstbaumflächen für eine nachhaltige Entwicklung für den Umwelt- und Naturschutz.“
Der Kreisausschuss wurde beauftragt, eine entsprechende Förderrichtlinie zu erarbeiten. Im Ausschuss für Regionalentwicklung, Umwelt und Wirtschaft (RUW) soll diese zeitnah vorgestellt werden.
Ein weiterer Punkt des beschlossenen Antrages geht deutlich über eine finanzielle Förderung hinaus. „Streuobstwiesen sind der artenreichste Lebensraum in der Kulturlandschaft des Wetteraukreises. Doch durch die Auswirkungen des Klimawandels, Überalterung des Baumbestands und fehlende Pflege droht dieses Kulturgut zu verschwinden. Die Koalition will die Streuobstwiesen im Wetteraukreis erhalten. Durch ein entsprechendes Naturschutzprojekt könnten Fördermittel akquiriert und die engagierten Akteure im Kreis in ihrer wichtigen Arbeit gefördert werden. Der Wetteraukreis soll ein solches Projekt anstoßen, fachlich begleiten und unterstützen“, so Wysocki und Kötter im Namen der CDU-SPD-Koalition. Auch die Arbeit an diesem Vorhaben wird im Rahmen des zuständigen Ausschusses eng begleitet werden.