Kreistag mit Tatort und Gerhard Schröder?
Ein kurzer Beitrag von Rouven Kötter
An die Altenstadthalle habe ich beste Erinnerungen – im Bundestagswahlkampf war einst Kanzler Gerhard Schröder hier zu Besuch. Auch wenn er sich mit seinen aktuellen Äußerungen zur Ukraine mal wieder mit vermindertem Fingerspitzengefühl zeigt (freundlich, diplomatisch formuliert), er war als Wahlkämpfer ein Genuss. Wir durften als Jusos Ordnungsdienst machen und waren ganz nah dran am Geschehen. Wir mussten Lautsprecher nach draußen stellen, weil nicht alle Menschen in der Halle Platz fanden, die ihn hören wollten. Sein Auftritt war an Schwung, Optimismus und Begeisterung kaum zu überbieten. Ob der Wetterauer Kreistag heute an diese Stimmung anknüpfen kann? Ich lasse mich mal überraschen…
Als Kreistagsabgeordneter und stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion bereite ich mich gerade auf die heute Debatte vor. Einige Sitzungen dafür liegen bereits hinter mir (Kreistagsfraktion, Koalition, Fraktionsvorstand,…) nun geht es in die Vorbereitung der Redebeiträge. Ganz oldschool handschriftlich ist es mir am liebsten. Meistens verlasse ich meine Notizen am Rednerpult jedoch und rede dann doch was anderes. Heute bin ich bei einer breiten Themenpalette dran: Corona, Klimaschutz und Radrouten. Aber gerade das macht Politik aus meiner Sicht so spannend. Es ist vielfältig, interessant und wir gestalten damit unsere Heimat, unsere Gesellschaft, unser Leben. Ich gebe zu, es fühlt sich nicht bei jeder Debatte so an, aber im großen und ganzen ist das der Antrieb…
Wer sich selbst davon überzeugen will: Der Kreistag tagt öffentlich und ist spannender als der Tatort in Zürich (keine Kunst), manchmal so komisch wie der Tatort in Münster, gelegentlich so verwirrend wie die Tatorte mit Kommissar Murot (LKA Wiesbaden) und bei manchen Redebeiträgen muss man auch an den leicht irren Kommissar Faber aus Dortmund denken. Neugierig? Probiert es aus: Heute um 15 Uhr in der Altenstadthalle in Altenstadt…